Am Güterplatz entsteht mitten in der Stadt eine der tiefsten Baugruben Frankfurts: Auf rund 180 Metern Länge wird die im Mittel 30 Meter breite und 24 Meter tiefe Baugrube für die zukünftige Stadtbahnstation „Güterplatz“ ausgehoben. (Hier können Sie die Anliegerinformation "Aushub und Bau der Station Güterplatz" runterladen.)
Um eine so große und tiefe Baugrube sicher herstellen zu können, müssen die Ingenieurbauer dem seitlich anstehenden hohen Erd- und Wasserdruck entgegenwirken:
Dafür werden im Zuge des Aushubs insgesamt 3 sogenannte Stahlbeton-Aussteifungslagen und abschließend eine Baugrubensohle mit aussteifender Wirkung hergestellt. Bei den Steifenlagen handelt es sich um die Streben innerhalb der Baugrube.
Wie wird die 3. Steifenlage hergestellt?
Die Steifenlagen 1 und 2 sind bereits fertiggestellt (siehe Foto 3) und der Aushub wird von Osten nach Westen bis auf das Niveau der Unterkante der Steifenlage 3 fortgesetzt – dies entspricht etwa 18 Metern Aushubtiefe. Bei diesem Schritt werden auch die beiden Tunnelröhren innerhalb der Baugrubenumschließung im oberen Bereich freigelegt (siehe Bilder).
Um nun die 3. Steifenlage herstellen zu können, müssen die Nord- und die Südröhre abschnittsweise parallel abgebrochen werden. Denn: Die herzustellende 3. Steifenlage liegt im Bereich der Tunnelröhren (siehe Grafik). Deshalb werden die beiden Röhren von Osten nach Westen abschnittsweise parallel abgebrochen und anschließend wird eine Stahlbetonsteife hergestellt. Die Arbeiten „Abbruch Tunnelröhren“ und „Herstellung Steifen“ erfolgen dabei kontinuierlich.
Es kommt zu lärmintensiven Arbeiten
Der Rückbau der Tunnelröhren beginnt voraussichtlich ab Montag, den 10.07.2023. Es handelt sich um lärmintensive Arbeiten, die werktags im Zeitraum von 07 bis 20 Uhr durchgeführt werden. Die Arbeiten für den Abbruch der insgesamt rund 360 Meter Tunnel (zweimal rund 180 Meter Tunnel) dauern voraussichtlich bis mindestens Oktober 2023.
Wie werden die Tunnelröhren abgebrochen?
Die Tunnelröhren bestehen aus Ringen. Ein Ring wiederum besteht aus 6 sogenannten Tübbings (siehe Grafik). Für den Abbruch werden 2 Ringe mittels Bagger und Hydraulikhammer aufgestemmt. Anschließend werden je Ring jeweils 2 Tübbings mit einem Bagger als Ganzes gelöst und mit einem Kran herausgehoben, auf LKW verladen, abtransportiert und der Wiederverwertung zugeführt.
Aufgrund des versetzten Einbaumusters der Tübbings, ragen je Ring jeweils 2 Überstände aus dem Boden (siehe Grafik). Diese Überstände werden mit einer Abbruchschere oder einem Hydraulikhammer zurückgebaut.
Hier erfahren Sie, wie die Tunnelröhren von der Tunnelbohrmaschine EVA hergestellt wurden.
Wie werden die Steifen hergestellt?
Für die Herstellung der Steifen werden abschnittweise Schalungen aus Holz und Bewehrungsstahl eingebaut. Anschließend werden diese in Etappen betoniert. Bei der Schalung handelt es sich sozusagen um die Gussform für den Beton und die Bewehrung aus Stahl erhöht die Tragfähigkeit des Betons.
Tunnelröhren verfüllt für sicheren Aushub
Nach Ende der Tunnelbauarbeiten war es aus technischen Gründen zunächst notwendig, die beiden Tunnelröhren im Bereich der Station auf Zweidrittel der Höhe zu verfüllen (siehe Grafik und Bild 6). Denn so kann die rund 180 Meter lange und im Mittel 30 Meter breite Baugrube sicher bis auf 24 Meter Tiefe ausgehoben werden.
Wie geht es weiter, nachdem die 3. Steifenlage fertiggestellt wurde?
Ist die 3. Aussteifungslage hergestellt, wird die Baugrube anschließend auf 24 Meter Endtiefe ausgehoben und die Baugrubensohle hergestellt. In diesem Schritt werden dann auch die noch verbliebenen Tübbingelemente (wie beschrieben) jeweils im Ganzen aus der Baugrube befördert.
Alle Angaben vorbehaltlich kurzfristiger Änderungen im Bauablauf.
Kontakt bei Fragen zum Projekt, Anliegen und Beschwerden
Ihre Ansprechpartnerin Anna Holthaus ist für Sie erreichbar: Montags bis freitags von 09 bis 17 Uhr telefonisch unter 0171 862 41 85, per E-Mail über info(at)sbev-frankfurt.de sowie nach Vereinbarung über MS Teams oder vor Ort auf der Baustelle.