Einsatz für den Spezialtiefbau: Wie baut man Wände unter der Erde?

Die beiden großen Baugruben „Startbaugrube Tunnelbohrmaschine“ und „Station Güterplatz“ müssen wasserdicht und verformungsarm sein, damit sie dem Grundwasser und den Erddruckverhältnissen standhalten. Diese Stabilität kann man z. B. mit Schlitzwänden aus Stahlbeton erreichen – hier kommt der Spezialtiefbau zum Einsatz:

Mit einem Schlitzwandgreifer werden über 40 Meter tiefe Schlitze ausgehoben, die zwischen 80 und 120 Zentimetern breit und etwa 8 Meter lang sind. Ein solcher Schlitz wird in der Fachsprache auch Schlitzwandlamelle genannt. Um den entstandenen Schlitz stabil zu halten, wird der Schlitz parallel zum Aushub mit einer Wasser-Bentonit-Mischung aufgefüllt. Das Besondere an dieser sogenannten Stützflüssigkeit: Sie verhält sich in Bewegung wie eine Flüssigkeit, wird im Ruhezustand jedoch zu einem festen Gebilde mit stützenden Eigenschaften und verhindert so, dass der Schlitz während des Aushebens einbricht.

Ist der Schlitz fertig ausgehoben, wird ein Bewehrungskorb aus Stahl eingelassen und anschließend Beton mit Hilfe eines langen Rohres von unten nach oben in den Schlitz eingefüllt. Dabei verdrängt der Beton die Stützflüssigkeit, die abgepumpt, aufbereitet und für die weiteren Schlitzwände erneut verwendet wird.

Aufgrund der Größe der Schlitzwandlamellen dauert es ungefähr 2 bis 3 Tage, um eine Lamelle herzustellen.

Wie werden Schlitzwände hergestellt?

Welche Bauverfahren kommen im Projekt "Stadtbahn Europaviertel" zum Einsatz?