Tunnelbauer feierten Barbaratag mit Gottesdienst in der Baugrube und Neues von der Baustelle

Am 04. Dezember steht jede Tunnelbaustelle still, denn an diesem Tag feiern Mineure ihre Schutzheilige, die heilige Barbara. So auch auf der Baustelle für die Verlängerung der Stadtbahnlinie U5 ins Europaviertel. Bereits zum dritten Mal feierten die Tunnelbauer, der bergmännischen Tradition folgend, einen Gottesdienst in der Baugrube in der Europa-Allee. Im Rahmen einer ökumenischen Andacht sprachen Harald Stuntebeck und Matthias Weber von „Pax und People – Kirche im Europaviertel“ das Vaterunser und trugen Fürbitten für die Mineure und ihr Vorhaben vor. Anschließend segneten sie die Statue der heiligen Barbara, die dann wieder am Eingang der Tunnelröhren aufgestellt wurde, um den Tunnelbauern auch weiterhin Schutz zu gewähren.

Bergmännischer Vortrieb in Südröhre

Mit dem erfolgreich abgeschlossenen maschinellen Tunnelvortrieb für die zweite Tunnelröhre wurde im Projekt ein wichtiger Zwischenmeilenstein erreicht. Der Vortrieb verlief ohne Setzungen und Hebungen und zeigt, dass maschineller Tunnelbau in Frankfurt gut funktioniert. Doch auch nach Abschluss des maschinellen Vortriebs brauchen die Tunnelbauer weiterhin den Schutz der heiligen Barbara, denn zwölf Meter unter dem Platz der Republik werden in der Südröhre aktuell die letzten Meter bis zum Bestandsbauwerk – hier wendet die U5 aktuell – nun in bergmännischer Bauweise sozusagen mit Hammer und Pike und Kleingerät hergestellt. Das Besondere dabei ist, dass die Tunnelbauer unter Druckluft arbeiten: Indem ein Luftdruck erzeugt wird, der dem Druck des von außen anstehenden Grundwassers entspricht, dringt kein Wasser in den Arbeitsbereich ein. Mithilfe eines Tunnelbaggers wird der anstehende Boden Abschlag für Abschlag in kleinteiligen Arbeitsschritten entfernt. Anschließend wird der entstandene Hohlraum mit Bewehrungsmatten aus Stahl und Spritzbeton, der sogenannten Außenschale gesichert, bevor der nächste Abschlag ausgebrochen wird. So entsteht nach und nach der Tunnel bis zur Betonwand des Bestandsbauwerks. Insgesamt arbeiten 28 Tunnelbauer im 24/7-Schichtbetrieb.

Einbau der Druckluftschleuse in der Nordröhre

In der Nordröhre wird derzeit die Druckluftschleuse eingebaut, eine technisch komplexe Arbeit. Sobald die Schleuse betriebsbereit ist, wird zunächst das 72 Tonnen schwere Schneidrad unter Druckluft aufwändig zerlegt. Anschließend kann ebenfalls mit dem bergmännischen Tunnelvortrieb begonnen werden. Alle Beteiligten hoffen für die noch ausstehenden bergmännischen Tunnelbauarbeiten unter Druckluft auf Unfallfreiheit und ein weiterhin sicheres Vorankommen – gerne mit Barbaras Hilfe.

Arbeiten ober Tage: Rampenbauwerk und Tunnel offene Bauweise

Und auch ober Tage schreiten die Arbeiten auf dem Baufeld Boulevard Ost voran: Mitte Oktober wurde damit begonnen, die Baugrube für das Rampenbauwerk sowie den Tunnel in offener Bauweise auszuheben. Dabei wurden sukzessive die Baugrubenaussteifungen hergestellt und abschließend die sogenannte Sauberkeitsschicht fertiggestellt. So erhält man für die nachfolgenden Arbeiten eine saubere und ebene Fläche. Im neuen Jahr wird dann mit der Errichtung des endgültigen Trogbauwerks in dieser Baugrube begonnen.

Zuvor waren in der Europa-Allee von August und bis Oktober vorbereitende Arbeiten durchgeführt worden: Nach Kampfmittelsondierungsarbeiten wurden im westlichen Bereich (zwischen Lissaboner und Madrider Straße) Bohrarbeiten für eine Trägerbohlwand durchgeführt und im Bereich zwischen Lissabonner und Londoner Straße mussten noch weitere Entspannungsbrunnen hergestellt werden.

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Kontakt bei Fragen zum Projekt, Anliegen und Beschwerden

Auch unter den aktuellen Bedingungen der COVID-19-Pandemie sind wir – Franziska Roth und Anna Holthaus – für Sie erreichbar: Montags bis freitags von 08 bis 17 Uhr telefonisch unter 0171 862 41 85, per Email über info(at)sbev-frankfurt.de sowie nach Vereinbarung über MS Teams oder vor Ort auf der Baustelle.