Das Projekt "Verlängerung U4"
Geplante Verlängerung U4: Eine neue Verbindung zwischen Bockenheim und Ginnheim
Die Stadtbahnlinie U4 soll verlängert werden. Das hat die Frankfurter Stadtverordnetenversammlung beschlossen. Eine Verlängerung der U4 von Bockenheim nach Ginnheim entlastet das U-Bahn-Netz in Frankfurt, macht es flexibler nutzbar und für mehr Fahrgäste attraktiv.
Die Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main mbH (VGF) und die SBEV – Stadtbahn Entwicklung und Verkehrsinfrastrukturprojekte Frankfurt GmbH (ehemals: SBEV Stadtbahn Europaviertel Projektbaugesellschaft mbH) wurden von den Stadtverordneten beauftragt, gemeinsam mit Expert:innen herauszufinden, wie und wo eine Verlängerung der U4 möglich ist.
Ein Projekt mit Geschichte
Die Frankfurter U-Bahn hat – seit Eröffnung des ersten Abschnitts im Oktober 1968 – drei Grundstrecken: „A“ (mit den Linien U1, U2, U3 und U8), „B“ (U4 und U5) sowie „C“ (U6 und U7). Mit der Inbetriebnahme des Abschnitts Hauptbahnhof – Bockenheimer Warte (der „D I“-Abschnitt) im Februar 2001 wurde der erste von vier Teilabschnitten einer neuen „D“-Strecke dem Betrieb übergeben. Ein weiterer Teil, der „Riedbergspange“ genannte „D IV“-Abschnitt (zwischen dem Abzweig hinter der Station „Niederursel“ und dem Anschluss an die Bestandsstrecke der U2), folgte als oberirdischer Neubau im Dezember 2010. Auch der Abschnitt „D III“ von Ginnheim über die Nordwestspange zum Gleisdreieck Heddernheimer Landstraße ist bereits gebaut. Die Grafik zeigt eine Übersicht der Abschnitte (zum Download als PDF bitte einfach auf die Grafik klicken).
Die Stadt Frankfurt will mit dem DII-Abschnitt eine wichtige Verbindung im U-Bahn-Netz schaffen – und zwar zwischen den U-Bahn-Stationen „Bockenheimer Warte“ (U4) und „Ginnheim“ (U9), die zum jetzigen Zeitpunkt jeweils Endstationen sind. Ein Vorhaben mit Vorgeschichte: Mit dem Bau des wichtigen Verbindungsstücks sollte 2006 begonnen werden. Die Strecke wäre nach den ursprünglichen Plänen mit einem Zwischenhalt in der Franz-Rücker-Allee und einer Verlegung der Station „Ginnheim“ unter die Ginnheimer Landstraße unterirdisch verlaufen (heute die sogenannte Variante 0). Nach den Kommunalwahlen 2006 wurde die Trassenführung der sogenannten Variante 0 nicht mehr weiterverfolgt.
Im Jahr 2010 beschloss die Frankfurter Stadtverordnetenversammlung eine neue Untersuchung möglicher Trassenvarianten, da die Verlängerung der U4 im Frankfurter U-Bahnnetz in jeder Hinsicht als vorteilhaft angesehen wird: Zum einen, weil weitere Wohngebiete im Frankfurter Nordwesten sowie – je nach Variante – mittelbar oder unmittelbar der Westend-Campus der Frankfurter Goethe-Universität an das leistungsstarke U-Bahn-Netz angeschlossen und so neue Fahrgäste gewonnen werden können. Zum anderen, weil das U-Bahn-Netz flexibler nutzbar wäre – und das nicht zuletzt im Fall von Störungen auf der A-Strecke, also auf den Linien U1, U2, U3 und U8, Vorteile hat.
2015 folgte deshalb der Beschluss des Stadtparlaments, die Verlängerung U4 grundsätzlich zu realisieren, wobei keine Festlegung auf eine bestimmte Trassenführung erfolgte, 2017 beschloss die Stadtverordnetenversammlung, den Magistrat zu beauftragen, das Projekt Verlängerung U4 vertiefend zu prüfen.
2020 wurden die Varianten mit Blick auf verkehrliche und wirtschaftliche Faktoren voruntersucht; das Ergebnis wurde im Februar 2021 der Öffentlichkeit vorgestellt. Finale Details sind der Untersuchung nicht zu entnehmen.
Ursprünglich befanden sich 16 Untervarianten aus vier Variantengruppen in der Untersuchung:
Variante 1: von der Bockenheimer Warte direkt über den Europaturm nach Ginnheim mit Untervarianten
Variante 2: von der Bockenheimer Warte über Uni-Campus und Geldmuseum nach Ginnheim mit Untervarianten
Variante 3: von der Bockenheimer Warte über Uni-Campus und Europaturm nach Ginnheim mit Untervarianten
Variante 4: von der Bockenheimer Warte über Uni-Campus und Europaturm südlich des Grüneburgparks nach Ginnheim
Machbarkeitsstudie "Verlängerung U4" - aktueller Stand (September 2024)
Auf Grundlage eines Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung vom Juli 2022 hat die VGF im August 2023 die SBEV mit dem Projekt „Verlängerung U4“ und der Erstellung einer Machbarkeitsstudie beauftragt.
Die SBEV hat in Zusammenarbeit mit der VGF, den relevanten Ämtern der Stadt Frankfurt am Main sowie mit Unterstützung von Fachbüros und Sachverständigen die drei Varianten 1a, 1d und 3i ergebnisoffen untersucht. Im Rahmen der Machbarkeitsstudie wurden die drei Varianten für den Verlauf einer möglichen Verlängerung der U4 von Bockenheim nach Ginnheim auf Basis technischer Betrachtungen und verschiedener Gutachten ergebnisoffen geprüft. Dabei wurden neben den Erschließungswirkungen und den verkehrlichen Auswirkungen auch städtebauliche Aspekte und Entwicklungspotenziale näher betrachtet. Darüber hinaus wurden die Kriterien der Nachhaltigkeit und des CO2-Footprints untersucht sowie mögliche Auswirkungen auf das Grundwasser und die Vegetation ermittelt, außerdem wird der Baugrund untersucht.
Aufbauend auf allen Fachbeiträgen wurden die Ergebnisse mithilfe einer Nachhaltigkeitsbetrachtung unter den Aspekten der „Ökologie“, „Ökonomie“, „Soziokultur“, „Städtebau und Standort“ und „Prozesse“ miteinander verglichen und bewertet. Dabei haben die Expert:innen eine klare Vorzugsvariante ermittelt: Bei Betrachtung aller Kriterien schneidet die Variante 3i am besten ab. Sie schließt den Campus Westend der Goethe-Universität Frankfurt am Main direkt ans Stadtbahn-Netz an. Die endgültige Entscheidung, welche Variante weiter beplant werden soll, fällt die Stadtverordnetenversammlung.
Der Erläuterungsbericht zur Machbarkeitsstudie sowie Einzelgutachten und Fachbeiträge stehen als Download in der Mediathek zur Verfügung.
Themenmarkt vom 26.09.2024 zur Vorstellung der Machbarkeitsstudie - Infotafeln "Verlängerung U4"
Infotafeln zur Machbarkeitsstudie "Verlängerung U4"
DownloadKontakt zum Projekt-Team
Wir freuen uns über Ihr Feedback und stehen Ihnen für den Austausch zum Projekt zur Verfügung. Dafür erreichen Sie uns in der Regel von montags bis freitags in der Zeit von 09:00 Uhr bis 16:00 Uhr unter 0151 641 52 907 – falls Sie uns nicht erreichen: Hinterlassen Sie uns gerne eine Nachricht, wir rufen Sie zurück! Und über die E-Mail-Adresse verlaengerungu4(at)sbev-frankfurt.de können Sie uns jederzeit Ihre Fragen und Anregungen schicken – wir freuen uns auf Ihre Nachricht!
Pressevertreter:innen bitten wir, sich an verlaengerungu4(at)sbev-frankfurt.de oder 069 213 29850 zu wenden.