Stadtbahn ins Europaviertel: Die Arbeiten laufen auf Hochtouren // Schneidrad wurde eingehoben

m Freitag, den 21.06.2019, wurde das 72 Tonnen schwere Schneidrad der Tunnelvortriebsmaschine von oben in die Startbaugrube in der Euro-pa-Allee eingelassen. Das Schneidrad hat einen Durchmesser von 7,1 Metern. Die Geschäftsführer der Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF), Michael Rüffer und Thomas Wissgott, die Geschäftsführer der Stadtbahn Europaviertel Projektbaugesellschaft (SBEV), Ingo Kühn und Florian Habersack, sowie Vertreter der Arbeitsgemeinschaft U5 Europaviertel (ARGE) nahmen an diesem spektakulären Termin teil. „Ein Meilenstein im Projekt ist erreicht. Der Bau eines U-Bahn-Tunnels ist nichts Alltägliches und es ist toll, bei diesem Ereignis dabei zu sein“, freute sich VGF-Geschäftsführer Mi-chael Rüffer. Beeindruckt zeigte sich auch Ingo Kühn, Geschäftsfüh-rer der SBEV: „Das ist nun schon ein besonderer Moment, der vorab viel Einsatz von allen erfordert hat. Wir bedanken uns daher bei allen Beteiligten sowie den Anliegern für die Geduld und das Verständnis in den letzten Monaten.“ 


Ein blauer 500 Tonnen  Autokran bewegt die Einzelteile der insgesamt 580 Tonnen schweren Tunnelvortriebsmaschine in die Startbaugrube. In 17 Metern Tiefe ist bereits die Anfahrkonstruktion montiert – die halbrunde Schildwiege gibt dem runden Schild und dem Schneidrad Stabilität und bringt sie in die richtige Ausgangsposition. Nach und nach werden die weiteren bereits oben vormontierten Komponenten nach unten gehoben und dort miteinander verbaut, be-vor dann im Spätsommer die Tunnelvortriebsmaschine ihre Fahrt startet. „Wie viel Arbeit in diesem Großprojekt steckt und wie viele Spezialistinnen und Spezialisten hier tagtäglich einen tollen Job machen, können wir bei solchen Terminen verdeutlichen“, erläuterte VGF-Arbeitsdirektor Thomas Wissgott.


Insgesamt besteht die über 80 Meter lange Tunnelvortriebsmaschine aus etwa 150.000 Einzelteilen, die von etwa sechs bis zehn Personen pro Schicht montiert werden. Mit der Leistung von etwa zwei Formel-Eins-Rennwagen (1.305 PS) wird sie sich durch den Frankfurter Bo-den arbeiten. 


Am Kopf der Maschine befindet sich zu diesem Zweck das Schneid-rad. Es hat einen Durchmesser von 7,1 Metern und ist eine Sonder-anfertigung, die speziell an die Gegebenheiten des Frankfurter Bo-dens angepasst ist. Am Schneidrad arbeiten sich ca. 100 Schälmesser und 29 Schneidrollen durch die Erde. Pro Tunnelröhre legt die Maschine eine Strecke von 850 Metern zurück – etwas mehr als zwei Runden um einen Sportplatz. Florian Habersack, kaufmännischer Geschäftsführer der SBEV GmbH, ergänzte: „Wir freuen uns, mit der Firma Herrenknecht einen Weltmarktführer an unserer Seite zu haben, der Spezialist im maschinellen Tunnelbau ist.“
Die Frankfurter Tunnelvortriebsmaschine bohrt zwei Tunnelröhren, die die Strecke der Linie U5 über den Hauptbahnhof hinaus nach Westen hin verlängern wird. Mit den insgesamt vier Stationen – eine unterirdische und drei oberirdische Stationen – erhält das neue und expandierende Viertel einen leistungsfähigen Anschluss an das städti-sche Nahverkehrsnetz. Der tiefste Punkt der zukünftigen Tunnel liegt 22 Meter unter der Oberfläche.