Zahlen und Fakten

Baufeldfreimachung

Bereits 2014 wurde im Bereich Güterplatz im Rahmen der Baufeldvorbereitungen vor dem Skyline Plaza ein Bauabschnitt abgesperrt. Die Verkehrsführung wurde entsprechend angepasst. Anfang 2016 wurden im Boulevard Ost zwischen Warschauer Straße und Emser Brücke von 105 Eschen augepflanzt, die im neugestalteten Boulevard Mitte, zwischen Emser Brücke und Europagarten, wieder eingepflanzt wurden. Im Jahr 2016 wurden im abgesperrten Bereich des Güterplatzes bereits stillgelegte Leitungen entfernt. Im gleichen Jahr wurden auf der Europa-Allee zwischen Skyline Plaza und Emser Brücke Arbeiten zur vorgezogenen Trassenumlegung vorgenommen: Hier verlaufende Trassen - maßgeblich Abwasserkanäle sowie Leitungen für Gas, Wasser, Strom, Beleuchtung und Telekommunikation - wurden in Vorbereitung auf den Tunnelbau umgelegt. Im Frühjahr 2017 wurden im Bereich Boulevard Ost die Verkehrsflächen für die Dauer der Baumaßnahme nach außen verlegt, um Platz für die Baustelleneinrichtungsfläche sowie die Startbaugrube des Tunnelvortriebs zu schaffen. Der Gehweg wurde dadurch größtenteils auf 3 Meter beschränkt. Sobald die Bauarbeiten in der Mitte des Boulevard Ost abgeschlossen sind, werden die Fahrbahnen wieder nach innen gelegt und die großzügigen Geh- und Radwege (ähnlich wie westlich der Emser Brücke) wieder hergestellt.

Was passiert wo?

Stationsbau

Vier Stadtbahn-Stationen sind auf dem Neubaustück vorgesehen: Die unterirdische Station Güterplatz sowie - jeweils mit einem Abstand von rund 600 bis 700 Metern - die oberirdischen Stationen Emser Brücke, Europagarten und Wohnpark. Die Bahnsteige sind so lang, dass künftig Drei-Wagen-Züge eingesetzt werden können. Jede Station wird mit dynamischen Fahrgastinformationen (DFI), Beschilderungen und Sitzgelegenheiten ausgestattet, die oberirdischen Stationen mit Wartehallen. Ebenso sind Notrufeinrichtungen, Notsignalschalter, akustische und optische Sehbehinderteninformation sowie taktile Leitsysteme auf den Böden vorgesehen. 

Station Güterplatz

Der Bahnsteig der Station Güterplatz liegt rund 20 Meter unter der Oberfläche. Dieser ist über Treppen und Fahrtreppen zugänglich: Je zwei Auf- bzw. Abgänge im westlichen (Anschluss Frankenallee) und im östlichen Bereich (vor dem Eingang des Einkaufszentrums Skyline Plaza und dem Anschluss Hafenstraße). An der Westseite entsteht neben diesen Fahr- und Steintreppen ein Aufzug, der von der Frankenallee direkt auf den Bahnsteig führt.

Der Güterplatz erhält einen 105 Meter langen Mittelbahnsteig. Die Breite variiert zwischen 10 und 14 Metern, die Oberkante des Bahnsteigs liegt 80 Zentimeter über der Schienenoberkante, sodass ein stufenloser Ein- und Ausstieg möglich ist. Die Station ist über dem Bahnsteig 9 Meter hoch. In einer Höhe von ca. 7 Metern über dem Bahnsteig wird die Beleuchtung installiert. Fünf große Lichtschächte, die bis zur Oberfläche reichen, sorgen zusätzlich für Tageslicht. Seitlich wettergeschützte Öffnungen ermöglichen neben der Entrauchung auch eine natürliche Belüftung der Halle.

Das Gestaltungskonzept basiert auf dem Einsatz weniger, aber hochwertiger Materialien in zurückhaltender Farbgestaltung. An der westlichen Seite der Station befindet sich ein fünfgeschossiger Bereich, in denen die technischen Anlagen für den Bahnbetrieb und die Versorgung der Station untergebracht sind. Dieser Bereich ist für Fahrgäste nicht zugänglich.

Die unterirdische Station Güterplatz wird in offener Bauweise hergestellt.

Längsschnitt der Station Güterplatz

Tunnelvortrieb

Die Tunnelvortriebsmaschine wurde im Frühjahr 2019 angeliefert und startete im Spätsommer ihre Fahrt durch den Frankfurter Untergrund. Das Auffahren der beiden Tunnelröhren wird laut Plan etwa 12 Monate dauern. Hinzurechnen muss man die Dauer für das Montieren der gesamten Maschine, das Zurückziehen der Maschine aus der ersten Röhre und das Umsetzen der Maschine für die Herstellung der zweiten Röhre. Laut Planung wird der Einsatz der Tunnelvortriebsmaschine voraussichtlich 2021 abgeschlossen sein. Über den aktuellen Stand der Dinge informieren wir Sie auch in unserem Bautagebuch.

Besichtigung der Tunnelvortriebsmaschine bei Herrenknecht am 18.01.2018

So funktioniert die Tunnelbohrmaschine EVA

Arbeiten unter Druckluft: Bergmännischer Tunnelvortrieb

Mit dem erfolgreich Abschluss der maschinellen Tunnelvortriebe wurde im Projekt ein wichtiger Zwischenmeilenstein erreicht. Beide Vortriebe verliefen ohne Setzungen und Hebungen und zeigen, dass maschineller Tunnelbau in Frankfurt gut funktioniert. Doch auch nach Abschluss der maschinellen Vortriebe gehen die Arbeiten unter Tage weiter, denn unter dem Platz der Republik werden in beiden Röhren die letzten Meter bis zum Bestandsbauwerk – hier wendet die U5 aktuell – in bergmännischer Bauweise sozusagen mit Hammer und Pike und Kleingerät hergestellt. Das Besondere dabei ist, dass die Tunnelbauer unter Druckluft arbeiten: Indem ein Luftdruck erzeugt wird, der dem Druck des von außen anstehenden Grundwassers entspricht, dringt kein Wasser in den Arbeitsbereich ein. Zusätzlich zur Druckluft wurde der Boden rund um das Anschlussbauwerk vereist und es ist ein lokal begrenzter, wasserdichter Frostkörper entstanden – so sind die Tunnelbauer bei ihren Arbeiten unter Tage doppelt vor eindringendem Boden und Grundwasser abgesichert.

Mithilfe eines Tunnelbaggers wird der anstehende Boden Abschlag für Abschlag in kleinteiligen Arbeitsschritten entfernt. Anschließend wird der entstandene Hohlraum mit Bewehrungsmatten aus Stahl und Spritzbeton, der sogenannten Außenschale gesichert, bevor der nächste Abschlag ausgebrochen wird. So entsteht nach und nach der Tunnel bis zur Betonwand des Bestandsbauwerks. Insgesamt arbeiten 28 Tunnelbauer im 24/7-Schichtbetrieb.

Über den aktuellen Stand der Dinge informieren wir Sie auch in unserem Bautagebuch.

Arbeiten unter Druckluft: Bergmännischer Tunnelvortrieb